Rettungs-Wahnsinn in KölnNach 0:2-Rückstand gegen Union: FC feiert Sieg dank Joker Damion Downs

Kölns Damion Downs bejubelt sein Tor zum 3:2.

Tollhaus Rhein-Energie-Stadion! Am Samstag feierte der 1. FC Köln gegen Union Berlin einen 3:2-Sieg. Das Rettungs-Wunder ist noch möglich!

von Uwe Bödeker (ubo)Jürgen Kemper (kem)

Hoffen, Bangen und Zittern bis zuletzt. Dann um 17:25 Uhr die Gewissheit: Der 1. FC Köln ist noch nicht abgestiegen. Das Wunder ist noch möglich!

Nach einem 0:2-Rückstand drehte der FC die Partie. Damion Downs erzielte in der 92. Minute den 3:2-Siegtreffer. Köln hat nun vor dem letzten Spieltag 27 Punkte, Berlin 30 Punkte. Sollte Mainz (29 Punkte) am Abend gegen Dortmund verlieren, ist sogar noch Platz 15 möglich. Am letzten Spieltag muss Union gegen den SC Freiburg ran, Mainz spielt in Wolfsburg, der FC muss in Heidenheim ran. 

Sommerliche Temperaturen und zwei kalte Duschen

Vor dem Spiel am Samstag (15. Mai 2024) pilgerten Tausende FC-Fans hoffnungsvoll Richtung Rhein-Energie-Stadion. Gibt es doch noch das Fußball-Wunder bei bestem Wetter und 25 Grad?

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Kein Wunder erstmal, es gab die kalte Dusche! Union ging durch einen Kopfball von Robin Knoche in der 15. Minute mit 1:0 in Führung, da sah die FC-Verteidigung inklusive Keeper Marvin Schwäbe so gar nicht gut aus. Der Ball ging mittig aufs Tor.

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Nur vier Minuten später das 0:2 nach einem Elfmeter von Kevin Volland. Zuvor hatte Kölns Faride Alidou nach einer Ecke den Ball unglücklich von hinten an den Arm bekommen. Da der Arm weit über dem Kopf war, blieb Schiedsrichter Deniz Aytekin keine andere Wahl als nach Video-Check auf Strafstoß zu entscheiden.

Für ein paar Momente war es erstmal still im Stadion – die Union-Fans übernahmen kurz das Kommando, doch die Kölner Anhängerschaft schüttelte sich kurz und gab dann wieder Vollgas, um die Jungs wieder nach vorne zu peitschen. 

Von den Ultras gab es dann Saures für die Bosse, sie rechneten schon mit der Führung gnadenlos ab. Vor der Südtribüne wurde ein Banner ausgerollt: „Kopflos, Ahnungslos und Folgenlos? Inhaltslos, Trostlos, Zwecklos. Und trotzdem noch auf der Gehaltsliste?“ Die Anfangsbuchstaben waren fabrlich markiert, ergaben „Kafitz“. Deutliche Kritik am FC-Sicherheitsbeauftragten Andreas Kafitz.

Doch auf dem Platz versuchten die FC-Profis nochmal alles. Dann musste schon Union nachhelfen: Kurz vor der Pause klammerte sich Rani Khedira bei einer Kölner Ecke an Timo Hübers fest. Aytekin entschied auch hier auf Strafstoß. FC-Kapitän Florian Kainz verwandelte eiskalt zum 1:2-Pausenstand.

In der 50. Minute verpasste Alidou die dicke Chance zum Ausgleich. Drei Meter vor dem Tor sprang ihm der Ball vor die Füße, doch er bugsierte den Ball freistehend über die Latte. Trainer Timo Schultz brachte dann noch Steffen Tigges, Mark Uth und Damion Downs. Klares Signal: Alles nach vorne!

Und die Wechsel wirkten. In der 87. Minute gelang Tigges sogar noch das 2:2 - geht da doch nochmal was? Jawoll, denn in der Nachspielzeit schlug Downs zu und verwandelte das Stadion in ein Tollhaus: Der 1. FC Köln lebt noch! So wurde der siebte Absturz in der Klubhistorie erstmal abgewendet.

„Nach dem Spielverlauf wäre es vermessen zu sagen, dass wir es davor wussten. Was das Wichtigste ist, dass man gesehen hat, dass alle zusammenstehen und egal wie es läuft, jeder steht wieder auf und glaubt dran“, sagte FC-Geschäftsführer Christian Keller (45) nach der Partie.

In der nächsten Woche steht nun das letzte Spiel der Saison beim 1. FC Heidenheim an. Dann muss ein Sieg her und drei Tore auf Berlin aufgeholt werden.

So startetet der FC gegen Union Berlin: Schwäbe – Schmitz, Hübers, Chabot, Finkgräfe – Martel, Huseinbasic – Kainz, Waldschmidt – Alidou, Adamyan